Newsletter #27 vom 13. September 2025
Wenn Sie diese Newsletter-Ausgabe lesen, bin ich gerade in 2282 Metern Höhe auf der Brixener Hütte in den Pfunderer Bergen. Zumindest wenn es alles nach Plan geht.
Dass das nicht immer so läuft, macht meinen Alltag zur besten Achtsamkeitspraxis, die man sich so vorstellen kann.
In meinen buddhistischen Kreisen nennt sich das auch: Living Dharma.So ging es mir in den vergangenen Tagen beim Schreiben meiner Newsletter-Ausgabe, die wegen ungeplanter Ereignisse einfach nicht fertig werden wollte, bis ich mich auf den Weg in die Berge mache.Das ist mir nicht leicht gefallen. Ich wollte über „Living Dharma“ schreiben, also den Bogen des Transfers der Achtsamkeitspraxis in den Alltag weiter spannen. Dass dieser Alltag selbst die Regie übernehmen würde, war so nicht geplant. Eben.
Was mir hilft? Sich zu ärgern, dann nicht am Ärger festzuhalten, sondern loszulassen. Das ist mir nicht leicht gefallen. Dann kam mir aber die Idee, dass ich ja eigentlich zu Ihnen allen, den Leser*innen meines Newsletter, eine (größtenteils virtuelle) persönliche Beziehung aufbauen möchte, indem ich auf diese Weise über meine Praxis berichte.
Blick über die Isar auf den Seinskopf
So sende ich Ihnen also heute mit Blick auf den regenverhangenen Seinskopf – einen Berg im Karwendelgebirge – und auf dem Weg in die italienischen Alpen nur einen kurzen Gruß per Email, bis ich dann nach meiner Rückkehr ins Bergische wieder eine planvolle, nächste Newsletter-Ausgabe schreiben und an Sie alle versenden werde.

Tagesaktuelle Ergänzung vom 12.09., 20 Uhr zur Frage der Unbeständigkeit und der beschränkten Haltbarkeit von Plänen:
An wenigen Orten lässt sich diese Erfahrung so regelmäßig machen wie in den Bergen.
Der Blick auf das regenverhangene Gebirge über der Brixener Hütte geht auch in Richtung morgiger Wanderung, die technisch anspruchsvoll und konditionell fordernd sein wird.

Ein Steinschlag aus den vergangenen Tagen versperrt unsere Strecke und lässt uns die Route umplanen. Das (leicht abgewandelte) Sprichwort „Where the rubber meets the stone“ begleitet uns täglich.Umso wichtiger wird uns das Loslassen in diesem Zusammenhang, weil sich nur so der Tag in den Bergen stressfrei erleben lässt.
Und jetzt: in die Praxis.
Auch in den Bergen.
Mit herzlichem Gruß aus den Alpen,
Sönke Behnsen
1 Gedanke zu „Loslassen und ankommen – Präsent sein und Pläne umwerfen als Achtsamkeitspraxis“